Als Lebensmitteleinzelhändler erreichen wir täglich Millionen Kunden und tragen mit unseren Produkten zu deren Ernährung bei. Dabei sind wir uns der Tatsache bewusst, dass die Ernährung wesentliche Auswirkungen auf das Klima, die Biodiversität sowie auf die Gesundheit hat. Deshalb übernehmen wir als erstes Einzelhandelsunternehmen in Deutschland wissenschaftsbasiert Verantwortung und haben uns mit der Strategie für Bewusste Ernährung ganzheitliche, verbindliche Ziele gesetzt, um unseren Kunden das beste Angebot für eine bewusste und nachhaltige Lebensweise zum gewohnt günstigen Lidl Preis zu bieten.
Auch wenn tendenziell der Fleischkonsum in Deutschland rückläufig ist, liegt dieser noch deutlich über den Empfehlungen der Planetary Health Diet. Im Gegensatz dazu steht beispielsweise der geringe Konsum von Vollkornprodukten.
Unser Ziel ist es, den Anteil pflanzenbasierter Proteinquellen zu erhöhen und gleichzeitig negative ökologische und soziale Auswirkungen in den Lieferketten der Rohstoffe zu reduzieren. Um die Lebensmittelauswahl für eine nachhaltigere Ernährung zu erleichtern, werden wir neben einer Sortimentsentwicklung zu mehr Auswahl an veganen und vegetarischen Lebensmitteln mehr saisonale und regionale Lebensmittel anbieten – möglichst auch in Bio-Qualität.
Proteinverhältnis
Ab dem Geschäftsjahr 2023
Die Berechnung des Proteinverhältnisses in unserem Sortiment erfolgt nach der Methodik des WWF (World Wide Fund For Nature). Dazu wird das gesamte Sortiment, das heißt die Wareneingangsmenge in Kilogramm aller Eigenmarken- und Marken-Artikel aus dem Dauer- und Aktionssortiment, auf Produktebene analysiert. Im nächsten Schritt findet eine Zuordnung zu den entsprechenden Planetary Health Diet (PHD)-Kategorien statt, wobei Getränke ausgeklammert wurden, da diese nicht in der PHD berücksichtigt werden. Auf dieser Basis erfolgte die Ermittlung des Proteinverhältnisses, wofür ausschließlich die PHD-Kategorien tierische und pflanzliche Proteine betrachtet werden. Zu den tierischen Schlüsselprodukten zählen Eier, Fisch, Geflügel sowie rotes und verarbeitetes Fleisch. Als pflanzliche Proteinquellen zählen Hülsenfrüchte, Nüsse und Samen, wie auch vegane Ersatzprodukte und Algen. Da laut PHD pflanzliche Molkereiartikel nicht zu den pflanzlichen Proteinen zählen, weisen wir für Molkereiprodukte und alternative Molkereiartikel das Proteinverhältnis separat aus.
Convenience-Artikel zahlen bislang nicht in das Proteinverhältnis mit ein, da diese auf Artikelebene nicht eindeutig zugeordnet werden können. Diese Zuordnung wird möglich, wenn Lidl die Berechnungen auf Zutateneben durchführt. Dieses ist für uns, wie auch die zugrundeliegende WWF Methode empfiehlt, der nächste logische Schritt. Weitere Details hierzu finden sich hier.
Daneben ist Lidl in Deutschland an einer branchenübergreifenden Methodik zur Berechnung des Proteinverhältnisses interessiert und wird sich dafür einsetzen.
Proteinziel
Bis 2030
Bei der Definition wurden sowohl aktuelle Entwicklungen wie auch notwendige Veränderungen berücksichtigt, die für die Erreichung des Zielbildes der Planetary Health Diet erforderlich sind. Um dieses Ziel zu erreichen setzen wir auf eine langfristige Erweiterung unseres pflanzenbasierten Sortiments zu dem neben veganen Ersatzprodukten u.a. auch natürliche pflanzliche Proteinquellen wie beispielsweise Hülsenfrüchte und Nüsse zählen. Für eine bessere Orientierung und leichteren Zugang finden Kunden die jeweiligen Vemondo-Produkte in allen über 3.250 Lidl-Filialen im direkten Umfeld der tierischen Pendants platziert. Ergänzend werden wir unser veganes Vemondo-Sortiment hinsichtlich des Geschmacks, der Optik, der Textur, der Ernährungsphysiologie und im Sinne der Nachhaltigkeit weiterentwickeln.
Mit der Preisangleichung nahezu des gesamten Vemondo-Sortiments an tierische Vergleichsartikel als unterstützende Maßnahme wollen wir interessierte Kunden vermehrt dazu einladen, die pflanzlichen Alternativen auszuprobieren – ohne, dass dabei der Preis das ausschlaggebende Kriterium ist.
Dennoch bleiben tierische Erzeugnisse ein wichtiger Bestandteil unseres Sortiments. Wir arbeiten hier kontinuierlich an einer Verbesserung des Tierwohls und der nachhaltigen Produktion dieser tierischen Produkte. So haben wir im August angekündigt, Trinkmilch und frisches Rindfleisch künftig bis 2024 nur noch in den Haltungsstufen 3 und 4 anzubieten. Als Partner der deutschen Landwirtschaft beziehen wir die Ware selbstverständlich aus Deutschland und unterstützen somit die Transformation der Nutztierhaltung mit sicheren Absatzkanälen.