Bäuerin pflügt Teeblätter

Human Rights Impact Assessment

Human Rights Impact Assessment

Im Rahmen der Weiterentwicklung unserer menschenrechtlichen Sorgfaltspflicht führen wir regelmäßig sogenannte Human Rights Impact Assessments (HRIAs) nach international anerkannter Methodik durch.

Identifizierung von relevanten Lieferketten

Als Lebensmitteleinzelhändler möchten wir komplexe Lieferketten durch vertiefte Risikobewertungen, die HRIA, beleuchten. Zur Identifizierung und Priorisierung der relevantesten Lieferketten führen wir zunächst umfassende Wesentlichkeits- und Risikobetrachtungen durch. Im Zuge dieses Prozesses haben wir uns entschieden, HRIAs zunächst in den Lieferketten für kenianischen Tee, spanische Beeren sowie kolumbianische Bananen und italienische Tomatenkonserven durchzuführen. In diesen Lieferketten haben wir erhöhte Menschenrechtsrisiken identifiziert und haben gleichzeitig durch ein größeres Geschäftsvolumen die Möglichkeit, auf diese Lieferketten einzuwirken.

HRIA – Methodik

Unsere HRIAs basieren auf einem systematischen Prozess zur Identifizierung, Priorisierung und Auseinandersetzung mit den Auswirkungen unserer Geschäftstätigkeit auf Menschenrechtsfragen. Ein wichtiger Aspekt unseres Konzepts ist der zeitgebundene Maßnahmenplan, um sicherzustellen, dass im Laufe des Prozesses identifizierte negative Menschenrechtswirkungen effektiv minimiert werden. Bei der Erstellung des HRIA werden stets Stakeholder und Rechteinhaber direkt eingebunden. Dazu gehört, die unterschiedlichen Perspektiven der Menschen zu berücksichtigen, die von den Geschäftsaktivitäten von Lidl indirekt betroffen sein können sowie die Meinung von Gewerkschaften, zivilgesellschaftlichen Organisationen, Multi-Stakeholder-Initiativen (MSI) und NGOs einzuholen, auch um einen direkten Zugang zu den Rechteinhabern zu ermöglichen. Wir werden diese Partnerschaften zur Unterstützung der Maßnahmenpläne und der fortlaufenden Beobachtung weiter ausbauen. Wir sind uns gleichzeitig bewusst, dass ein HRIA Teil eines fortwährenden Sorgfaltspflichtprozesses und keine einmalige Bewertung ist.

Zielsetzung

Durch die HRIAs versuchen wir ein klareres Verständnis für die indirekten und direkten Auswirkungen unserer Geschäftsaktivitäten innerhalb einer ausgewählten Hochrisiko Lieferkette zu gewinnen.  Dies soll zu einem besseren Verständnis für unser Einflusspotenzial, unsere Rolle und unsere Verantwortung bei der Minimierung der festgestellten Auswirkungen führen. Durch HRIAs gewinnen wir zusätzlich Informationen über die systemischen Probleme, mit denen insbesondere Personen in vulnerablen Situationen konfrontiert sind, z.B. in Bezug Geschlechterdiskriminierung, Landrechte oder Vereinigungsfreiheit.  Dank der Einbindung von Stakeholdern bauen wir gleichzeitig Partnerschaften vor Ort auf, um direkten Zugang zu Rechteinhabern zu haben und die Auswirkungen aus erster Hand verstehen können. Somit etablieren wir eine Grundlage für die Umsetzung von Maßnahmen zur Adressierung der identifizierten Risiken.

Bereits durchgeführt HRIAs

Als einer der ersten internationalen Einzelhändler weltweit hat Lidl bereits vier HRIAs durchgeführt und veröffentlicht. Dies umfasst HRIAs der Lieferketten für Tee aus Kenia, Beeren aus der spanischen Provinz Huelva, Bananen aus Kolumbien sowie Tomatenkonserven aus Italien.