Obst- und Gemüsenvielfalt

Eco-Score

Auf dem Weg zu einer transparenten Nachhaltigkeitskennzeichnung

Lidl in Deutschland setzt sich dafür ein, dass zeitnah eine branchenweit einheitliche Nachhaltigkeitskennzeichnung für Lebensmittel in Deutschland etabliert wird. Als erstes deutsches Handelsunternehmen haben wir dazu von Juni 2021 bis Oktober 2023 in allen Berliner Filialen die fünfstufige Eco-Score-Kennzeichnung in Partnerschaft mit deren Entwickler ECO₂ Initiative getestet. Auf den Preisschildern von rund 140 Tee-, Kaffee- und Molkereiartikeln ordnete die Kennzeichnung die Umweltauswirkungen des Produkts ein. Mit der Testphase in Berlin wollten wir untersuchen, inwieweit Kunden die Kennzeichnung mit dem Eco-Score wahrnehmen und verstehen sowie ob die Transparenz über die Umweltwirkungen der Produkte die Kaufentscheidung beeinflusst.

Was ist der Eco-Score?

Der Eco-Score ist eine fünfstufige Produktkennzeichnung mit dem Kunden den Nachhaltigkeitsgrad von Lebensmitteln transparent auf einen Blick erkennen können. Die Kennzeichnung ordnet den Umwelteinfluss von Lebensmitteln ein: von einem dunkelgrünen A für die geringsten Umwelteinwirkungen bis einem roten E für die größten.  Verschiedene Kriterien wie, der ökologische Fußabdruck und die Herkunft der Zutaten, Nachhaltigkeitslabels sowie die Art der Verpackung werden bei der Berechnung berücksichtigt. Beispielsweise gilt: Zertifizierungen wie Bioland verbessern die Bewertung um eine Stufe.

 

Ergebnisse der Testphase

Lidl im Dialog - Booklet

Anhand von drei Marktforschungsansätzen und Kundenbefragungen wollten wir herausfinden, wie der Eco-Score von Kunden wahrgenommen und bewertet wird und welchen relevanten Einfluss er auf die Kaufentscheidung hat. Hierfür haben wir zwei bevölkerungsrepräsentative Onlinebefragung durchgeführt, einmal in Berlin sowie in der Gesamtbevölkerung. Ergänzend dazu wurden in zwei Berliner Filialen begleitete Einkäufe mit einer Eye-Tracking-Brille ausgeführt und anschließend die Kunden befragt.

Die Umfrageergebnisse zu unserem Test des Eco-Scores zeigen, dass eine Nachhaltigkeitskennzeichnung den Kunden Orientierung verschafft, sofern sie einmal etabliert ist. Somit kann die Transparenz über den Umwelteinfluss von Produkten eine bewusste Kaufentscheidung ermöglichen und zu einem nachhaltigeren Konsum beitragen.

Alle Ergebnisse zur Pilotphase zum Test des Eco-Scores finden sich in der Zusammenfassung
„Auf dem Weg zu einer transparenten Nachhaltigkeitskennzeichnung“.

Lidl in Deutschland förderte ein Forschungsprojekt der Dualen Hochschule Baden-Württemberg zur Nachhaltigkeitskennzeichnung und stellte Daten aus dem Eco-Score Piloten zur Auswertung zur Verfügung. Die Ergebnisse können hier heruntergeladen werden:
Vermittlung relevanter Nachhaltigkeitsinformationen – Abschlussbericht zum Forschungsprojekt VereNa

Lidl im Dialog - Auf dem Weg zu einer transparenten Nachhaltigkeitskennzeichung

Lidl im Dialog

Wie kann zeitnah eine branchenweit einheitliche Nachhaltigkeitskennzeichnung von Lebensmitteln in Deutschland umgesetzt werden, um den nachhaltigen Konsum zu fördern? Dieser Frage gingen wir mit rund 60 Vertretern aus Politik, Wirtschaft und Gesellschaft in der Veranstaltung "Lidl im Dialog" am 5. April 2022 in Berlin nach. Nach der Begrüßung durch Christian Härtnagel (Lidl in Deutschland) führte Prof. Dr. Achim Spiller (Universität Göttingen) in einer Keynote mit einem Überblick in das Thema Nachhaltigkeitskennzeichnung ein. Prof. Dr. Hiltrud Nieberg (Thünen Institut) und Peter Röhrig (Bund Ökologische Lebensmittelwirtschaft) gaben inhaltliche Impulse zur Methodik, Datengrundlage und den Kernanforderungen einer Nachhaltigkeitskennzeichnung in der anschließenden Podiumsdiskussion mit Christoph Graf (Lidl in Deutschland), Felix Ahlers (FRoSTA), Kathrin Krause (Verbraucherzentrale Bundesverband), Tanja Mindermann (Bundesministerium für Ernährung und Landwirtschaft) sowie Prof. Dr. Achim Spiller. Durch den Abend führte Dr. Tanja Busse als Moderatorin.

Die Vertreter aus Wirtschaft, Gesellschaft und Politik brachten verschiedene Perspektiven und Ansätze hinsichtlich einer Nachhaltigkeitskennzeichnung in der Diskussion ein. Angesichts der Komplexität des Themas wurde aufgezeigt, dass alle Akteure frühzeitig ihre Impulse einbringen sollten, so dass eine einheitliche, leicht verständliche und kontrollierbare Nachhaltigkeitskennzeichnung für Lebensmittel etabliert werden kann. Zudem sind erste Schritte und Praxiserfahrungen wie beispielsweise der Test des Eco-Scores in Lidl-Filialen notwendig, um Erkenntnisse bezüglich der Kundenresonanz und Umsetzung einer Nachhaltigkeitskennzeichnung zu erhalten. Eine einheitliche Nachhaltigkeitskennzeichnung kann eine Lenkungswirkung auf den nachhaltigen Konsum bei den Verbrauchern und bei der Schaffung eines nachhaltigeren Sortiments bei Produzenten und Händlern entfalten. Auch die Zuschauer der Veranstaltung befürworteten eine zeitnahe Umsetzung.

Wir werden die Impulse aus diesem Dialog mitnehmen und sind offen, im Austausch mit verschiedenen Interessensvertretern weitere Systeme einer Nachhaltigkeitskennzeichnung zu prüfen. Dadurch wollen wir zeitnah einen pragmatischen Ansatz erarbeiten, mit dem wir einen nachhaltigen Konsum fördern können und der für alle Teilnehmer der Branche einheitlich umsetzbar ist.