Die weltweite Sojaproduktion lag Ende 2023 bei 400 Millionen Tonnen, Tendenz steigend. Der Anbau von Soja findet auf rund 130 Millionen Hektar statt und die Ausweitung der Sojaproduktion kann zu weiterer Umwandlung von Tropenwäldern mit artenreichen Ökosystemen führen. Soja ist eine wichtige pflanzliche Eiweißquelle und wird vor allem in Futtermitteln für Tiere verwendet. So werden 80 Prozent der weltweiten Sojabohnenernte für Tierfutter genutzt. Mit steigendem Wohlstand und wachsender Weltbevölkerung nimmt der Fleischkonsum weltweit zu – und damit auch der Bedarf an Soja als Tierfutter. Sojaanbau steht häufig in Verbindung mit der Verletzung von Landrechten indigener Völker und Kleinbauern sowie Diskriminierung.
Gemeinsam mit Lieferanten und Händlern arbeiten wir daran, die Transparenz in unseren Lieferketten für Soja zu verbessern. Weitere Informationen dazu finden Sie hier.
Unser vorrangiges Ziel ist es, eine solide Nachhaltigkeitszertifizierung im Sojasektor zu stärken, die neben der Vermeidung von Abholzung und Umwandlung weitere Nachhaltigkeitsaspekte (z. B. den Einsatz von Pestiziden) abdeckt.
Daher haben wir gemeinsam eine umfassende Sojastrategie entwickelt, die auf drei Säulen beruht:
1. Soja als Futtermittel reduzieren und ersetzen
Um Soja als Futtermittel zu reduzieren, sollen verstärkt heimische Eiweißfuttermittel, etwa Rapsschrot, genutzt und letztlich der Anteil importierten Sojas gesenkt werden. Auch die Ausweitung des Lidl-Sortiments um Bioland-Produkte spielt hier eine bedeutende Rolle, da die Tiere nach diesen Richtlinien überwiegend regionale Futtermittel, insbesondere Raufutter und Getreide, erhalten.
2. Soja aus der Europäischen Union bevorzugen
Wenn wir nicht auf Soja verzichten können, bevorzugen wir den Bezug des Rohstoffs aus der Europäischen Union. Lidl ist seit 2023 im Donau Soja Board vertreten und auch wir bei Lidl in Deutschland unterstützen den nachhaltigeren Anbau in der Donauregion. Seit 2019 konnten wir im Rahmen der Proteinpartnerschaft, gemeinsam mit Donau Soja, die Produktion von über 780.000 Tonnen gentechnikfreien Sojas aus europäischem Anbau nach Europe Soya/Donau Soja Standard sicherstellen. Im Vergleich zum Import aus Brasilien verursachte dies 90 Prozent weniger THG-Emissionen. Außerdem wurden weniger Pestizide eingesetzt, sodass diese Maßnahme zum Schutz der biologischen Vielfalt beiträgt. Bisher ließen sich über 2.380 Landwirte im Rahmen der Zusammenarbeit mit lokalen Partnerkooperativen zu nachhaltigen Anbaumethoden weiterbilden und zertifizieren.
3. Langfristiges Ziel: 100 Prozent zertifiziertes und segregiertes Soja
Bei Soja-Importen von außerhalb der EU verfolgen wir das Ziel, zertifiziertes, gentechnikfreies und nachhaltiger produziertes Soja einzukaufen. Wenn Warenströme noch nicht segregiert zu beziehen sind, gleichen wir die Sojamengen über Proteinpartnerschaften mit Donau Soja aus.