Lidl verpflichtet sich über alle Geschäftsbereiche und Lieferketten hinweg zu Net-Zero bis zum Jahr 2050. Das bedeutet, dass Lidl bis 2050 seine Treibhausgasemissionen so weit wie möglich gegen null reduziert. Das Net-Zero-Ziel ist Teil der Klimastrategie von Lidl in Deutschland. Es umfasst sowohl direkte und indirekte betriebsbedingte Emissionen (Scope 1 und 2) als auch Emissionen im sogenannten Scope 3, also der vor- und nachgelagerten Wertschöpfungskette des Lebensmitteleinzelhändlers. In Scope 3 fallen mehr als 90 Prozent der gesamten Emissionen an. Mit neuen ambitionierten Klimazielen in der Lieferkette intensiviert Lidl in Deutschland ihr Engagement für nachhaltiges Wirtschaften und den Schutz des Klimas im Rahmen ihrer gemeinsam erarbeiteten Nachhaltigkeitsstrategie noch einmal deutlich.
Mit vereinten Kräften Emissionen reduzieren
Um Kurs auf Net-Zero zu nehmen, erweitert Lidl seine Klimastrategie hinsichtlich neuer konkreter Ziele in Scope 3: Bis 2034 will der Lebensmitteleinzelhändler seine Treibhausgasemissionen in der Land- und Forstwirtschaft sowie der sonstigen Landnutzung um 42,4 Prozent reduzieren (sogenannte „FLAG-Emissionen“). Lidl verpflichtet sich zudem dazu, im gleichen Zeitraum 35 Prozent seiner Emissionen im Bereich Energie und Industrie zu reduzieren (sogenannte „E+I-Emissionen“ oder „Non-FLAG“).[1]
Unsere Zwischenziele für 2034 sind ehrgeizig: eine Reduzierung um 42,4 % für FLAG-Emissionen und 35 % für E+I-Emissionen im Vergleich zum Basisjahr 2022. Das bedeutet, dass wir bis 2030 eine Reduzierung von 28,3 % für die FLAG und 23,3 % für die E+I anstreben.
Im Jahr 2024 hat Lidl in Deutschland 14,5 Millionen Tonnen Treibhausgasemissionen in Scope 3 im Bereich Non-FLAG verursacht. Dies entspricht einem Anteil von 48 Prozent an den Gesamtemissionen. Für den Bereich FLAG lag die Menge bei 15,1 Millionen Tonnen in Scope 3. Dies entspricht einem Anteil von 50 Prozent der Gesamtemissionen. Die restlichen zwei Prozent entfallen auf Scope 1 & 2 Emissionen.
Verteilung der FLAG-Emissionen nach Food Kategorie (Kat.1.1 Filialgeschäft):
Food Kategorie | Emissionen (tCO2e) | Emissionen E&I (tCO2e) | Emissionen FLAG (tCO2e) |
Blumen und Pflanzen | 76.791 | 13.143 | 63.648 |
Fleisch & Fisch | 5.425.303 | 1.145.658 | 4.279.645 |
Lebensmittel | 4.219.264 | 1.113.988 | 3.105.276 |
Molkereiprodukte & Eier | 5.182.580 | 673.902 | 4.508.678 |
Near Food | 1.436.432 | 1.193.405 | 243.027 |
Non Food | 1.321.762 | 1.280.566 | 41.196 |
Obst und Gemüse | 1.798.680 | 317.451 | 1.481.229 |
Getränke | 881.294 | 451.083 | 430.212 |
Fertiggerichte | 1.134.471 | 201.851 | 932.620 |
Gesamtergebnis | 21.476.577 | 6.391.047 | 15.085.531 |
Aufteilung der Scope 3 Emissionen nach Kategorie:
GHGP Kategorie | Emissionen (tCO2e) | Emissionen E&I (tCO2e) | Emissionen FLAG (tCO2e) |
Kat. 1: Eingekaufte Güter und Dienstleistungen | 24.716.341 | 9.618.939 | 15.097.403 |
davon Kat. 1.1: Filialgeschäft | 21.476.576 | 6.391.046 | 15.085.531 |
Kat. 2: Kapitalgütel | 237.602 | 237.602 | - |
Kat. 3: Brennstoff- und energiebezogene Emissionen | 132.227 | 132.227 | - |
Kat. 4: Transporte | 1.125.587 | 1.176.204 | - |
Kat. 5: Betriebsabfälle | 34.630 | 34.869 | - |
Kat. 6: Geschäftsreisen | 5.356 | 5.356 | - |
Kat. 7: Mitarbeiterpendeln | 112.124 | 112.124 | - |
Kat. 9: Transporte | 28.556 | 28.556 | - |
Kat. 11: Nutzung der verkauften Produkte | 1.736.598 | 1.736.598 | - |
Kat. 12: Entsorgung/Verwertung verkaufter Produkte | 964.928 | 964.928 | - |
Total | 29.093.948 | 13.996.546 | 15.097.403 |
Erreichen unserer Ziele
Um unsere Ziele für 2034 zu erreichen, haben wir eine Potenzialanalyse durchgeführt. Die erforderliche CO2e-Reduzierung soll wie folgt erreicht werden:
- - 26 % über die Verarbeitung: Reduzierung des Energieverbrauches durch Einsatz energiesparender Produktionsmethoden und die Umstellung auf erneuerbare Energie
- - 21 % über die Nutzungs- und Abfallphase: Reduzierung von Lebensmittelabfällen und die Optimierung der Haltbarkeit von Produkten. Ein Beispiel ist unsere „Rettertüte“ mit der wir Produkte kurz vor ihrem Verfallsdatum zu einem reduzierten Preis verkaufen, damit sie nicht weggeworfen werden. Zudem haben wir auf einigen Artikeln den Hinweis, „Ich halte länger als man denkt“ aufgebracht, um Food Waste beim Kunden zu reduzieren.
- - 21 % durch Sortimentsentwicklung: Indem wir mehr Produkte mit einem geringen CO₂-Fußabdruck anbieten, wie etwa pflanzliche Alternativen, machen wir große Fortschritte. Die Proteinumstellung ist ein gutes Beispiel dafür. Wir entwickeln unser veganes Sortiment ständig weiter, verfolgen eine Politik der Preisgleichheit bei pflanzlichen (Grund-)Lebensmitteln und testen auch Hybridprodukte (Pflanzlich & tierische Proteine in einem Produkt).
- - 9% durch Transport und Verpackung: Wir verwenden mehr recyceltes Verpackungsmaterial, minimieren das Verpackungsgewicht und verbessern die Recyclingfähigkeit.
- - 18% durch Landmanagement: Zum Beispiel durch die Anwendung anderer Anbaumethoden, die weniger Emissionen verursachen. So setzen wir bspw. im Rahmen des EgSB- Projektes unter anderem auf eine optimierte Fruchtfolge und auf die Umsetzung von Agroforst Maßnahmen.
- - 5% durch Landnutzungsänderung: Diese Verringerung erreichen wir, indem wir unsere Verpflichtung zur Entwaldung und Landumwandlung einhalten.
Zusammenarbeit mit Partnern und Lieferanten weiter ausbauen
Der Lebensmitteleinzelhändler hat seine größten Lieferanten, die für 75 Prozent der produktbezogenen Scope 3-Emissionen verantwortlich sind, zu Reduktionszielen bis 2026 gemäß der Science Based Targets Initiative (SBTi) verpflichtet. Lidl selbst ist bereits 2020 der Science Based Targets Initiative beigetreten, um dazu beizutragen, das 1,5-Grad-Ziel des Pariser Klimaabkommens einzuhalten. SBTi ist eine weltweite Initiative, die Unternehmen dabei unterstützt, sich wissenschaftsbasierte Ziele zur Reduktion von Treibhausgasemissionen zu setzen, die im Einklang mit den neuesten Erkenntnissen der Klimawissenschaft stehen. Lidl unterstützt und befähigt seine Lieferanten durch geeignete Maßnahmen, diese Ziele zu erreichen. Auch in Zukunft wird Lidl die Zusammenarbeit mit Partnern und Lieferanten weiter ausbauen.
Viele Meilensteine der Klimastrategie bereits erreicht
Bisher hat Lidl über alle Länder hinweg bereits 52 Prozent seiner betriebsbedingten Treibhausgasemissionen in Scope 1 und 2 eingespart[2]. In Deutschland konnte Lidl die betriebsbedingten direkten und indirekten Emissionen in diesem Zeitraum sogar um 75,5 Prozent reduzieren. Dazu hat insbesondere die Nutzung erneuerbarer Energien beigetragen: Seit 2020 bezieht Lidl in Deutschland 100 Prozent Grünstrom[3] in allen Filialen, Warenverteilzentren und der Verwaltung. Darüber hinaus hat Lidl in Deutschland weitere, im aktuellen Nachhaltigkeitsbericht aufgeführte Maßnahmen auf den Weg gebracht, um produktbezogene Emissionen in der Lieferkette zu reduzieren und Klimaschutz im Sortiment zu verankern.
Im Jahr 2023 hat Lidl in Deutschland die Preise für nahezu das gesamte Sortiment der veganen Lidl-Eigenmarke „Vemondo“ an vergleichbare Produkte tierischen Ursprungs angepasst. Damit macht der Lebensmitteleinzelhändler einen bewussten und nachhaltigen Konsum nicht nur für alle erschwinglich und leichter zugänglich, sondern treibt auch das Erreichen seiner Klimaziele weiter voran, denn mehr als zwei Drittel der ernährungsbedingten Treibhausgasemissionen in Deutschland gehen auf den Konsum tierischer Produkte zurück. Eine zunehmend pflanzliche Ernährung trägt dementsprechend zu einer Reduktion von Treibhausgasemissionen bei. Für die veganen Fleischersatzprodukte werden weniger Landfläche und Ressourcen verbraucht, weil keine Tierhaltung und somit auch kein Tierfutter nötig sind. Das Soja für „Vemondo“ kommt seit dem Jahr 2022 zu 100 Prozent aus regionalem beziehungsweise europäischem Ursprung.
Als Unterzeichner des Pakts gegen Lebensmittelverschwendung hat sich Lidl in Deutschland das Ziel gesetzt, die Verluste im Vergleich zu 2018 bis 2025 um 30 Prozent und bis 2030 um 50 Prozent zu reduzieren. In den vergangenen Jahren konnte Lidl bereits große Fortschritte erzielen: Im Jahr 2023 lag der Anteil aller Lebensmittelverluste in Lidl-Filialen bei weniger als ein Prozent.
Seit 2023 verzichtet Lidl in Deutschland vollständig auf den Import von Obst und Gemüse per Flugzeug, um Emissionen im Transport zu reduzieren.
„Lidl hat im Klimaschutz bereits bedeutende Fortschritte erzielt. Seit mehr als zwei Jahren unterstützen wir beispielsweise die Landwirte unserer Eigenmarke „Ein gutes Stück Bayern“ dabei, die Treibhausgasemissionen pro Liter Milch bis 2026 im Vergleich zu 2021 um mindestens 25 Prozent zu reduzieren“, sagt Friedrich Fuchs, Geschäftsleitungsvorsitzender der Lidl Dienstleistung GmbH & Co. KG. „Der Klimawandel ist eine der größten Herausforderungen unserer Zeit. Als Lebensmitteleinzelhändler, der täglich mit seinen Produkten Millionen Kunden erreicht, nehmen wir diese Aufgabe mit ambitionierten Zielen und entschlossenem Handeln an und leisten unseren Beitrag, um Teil der Lösung zu sein.“
[1] jeweils im Vergleich zu 2022 [2] Stand Geschäftsjahr 2023 im Vergleich zu 2019 [3] Ausgenommen Bezugsverträge, die durch Lidl nicht beeinflussbar sind, wie z. B. bei vereinzelten Mietobjekten mit Strombezugsbindung. Weitere Informationen unter Klimastrategie - Lidl Deutschland