Erneute Falschbehauptungen über die Kreislaufflasche
03.05.2023 | Bad Wimpfen
Anlässlich der Pressekonferenz der Stiftung Initiative Mehrweg werfen die Deutsche Umwelthilfe und andere Lobbyverbände der Mehrwegindustrie Lidl Irreführung und Greenwashing vor.
Lidl nimmt dazu wie folgt Stellung:
Lidl teilt das politische Ziel einer ökologischen Transformation des Getränkemarktes im Sinne des Klima-, Umwelt- und Ressourcenschutzes. Das belegt das Engagement von Lidl und der Schwarz Produktion der vergangenen 13 Jahre zur Optimierung der Einweggetränkeverpackungen und dafür steht die ökologische Kreislaufflasche. In der Wahl der Instrumente zur Erreichung dieses Ziels plädiert Lidl für eine systemoffene, diskriminierungsfreie Transformation, in der beide Systeme – Mehrweg sowie die ökologisch gleichwertigen, optimierten Kreislaufsysteme – jeweils ihren Beitrag leisten können und sollen. Die Deutsche Umwelthilfe und weitere Umweltverbände haben in den vergangenen Wochen mehrfach öffentlich die ökologischen Stärken der Kreislaufflasche anerkannt. Dies sollte die Grundlage eines faktenbasierten, konstruktiven Dialogs über die ökologische Transformation des Getränkemarktes sein – statt durch Falschbehauptungen die Öffentlichkeit in die Irre zu führen. Lidl ist an einem Dialog mit den an der heutigen Pressekonferenz beteiligten Umwelt-Industrie/Handelsverbänden interessiert und hat aus diesem Grund im Vorfeld der Kampagne „Aus Liebe zur Natur“ zu bilateralen Gesprächen eingeladen. Die angesprochenen Verbände haben dieses Dialogangebot bisher nicht angenommen.
In folgenden Punkten werden erneut falsche Behauptungen aufgestellt:
Behauptet wird: Lidl nutzt überholte Daten für Mehrwegsysteme
Richtig ist: Die Klimawirkung der Mehrwegsysteme hat sich seit der letzten publizierten Ökobilanz aus dem Jahr 2008/2010 deutlich verbessert. Abschätzungen dieser allgemein bekannten Verbesserungen sind jedoch in der vorliegenden Ökobilanz der Kreislaufflasche berücksichtigt und sind in die Berechnungen für Mehrwegsysteme eingeflossen.
Gegenüber den alten Studien von 2008/2010 wird von folgenden Änderungen für Mehrwegsysteme ausgegangen:
- geringere Distributionsentfernungen
- höhere Umlaufzahlen
- für die Glas MW-Flasche werden ausschließlich die neuen, reduzierten Flaschengewichte angesetzt
- für die PET MW-Flaschen werden höhere Rezyklateinsatzquoten angesetzt
- Auch wird mit einem Datensatz für die Abfüllung und Flaschenreinigung bilanziert, der dem aktuellen technischen Stand entspricht.
Folglich stimmt die Aussage nicht, dass alte Daten der Mehrwegsysteme mit der aktuellen, verbesserten Datenlage der Kreislaufflasche von Lidl/Schwarz Produktion verglichen wurden.
Bereits in einer Presseinformation vom 27.04.2023 hat Lidl klargestellt:
Behauptet wird: Das System der Kreislaufflasche ist nicht auf den gesamten Markt übertragbar
Richtig ist: Die Kreislaufflasche verfügt schon heute über einen Marktanteil von etwa 20 Prozent bei bepfandeten PET-Einweggetränkeflaschen in Deutschland. Bei Lidl werden aktuell rund 60 Getränke in PET-Flaschen als Kreislaufflasche angeboten. Das entspricht circa 64 Prozent der bei Lidl verkauften Getränke in PET-Flaschen. Darüber hinaus verfügen bereits auch bedeutende Marken- und Eigenmarkenhersteller von Getränken über innovative Einweggetränkeverpackungen mit Pfand mit einem hohen Recyclinganteil. Aus diesen Gründen kann nicht von einer Nischenlösung gesprochen werden.
Hinzu kommt, dass aktuelle Berechnungen von GVM/Ifeu zeigen, dass, wenn alle Einweg-PET-Pfandflaschen im Kreislauf gehalten würden, genug Rezyklat vorhanden wäre, um ein ökologisch nachhaltiges Verpackungssystem ähnlich dem der Kreislaufflasche auch flächendeckend anzubieten.
Behauptet wird: Das System der Kreislaufflasche ist kein geschlossener Kreislauf
Richtig ist: Die Kreislaufflaschen bestehen vollständig aus Recyclingmaterial und werden ausschließlich aus den bei Lidl und Kaufland zurückgegebenen gebrauchten Einwegflaschen hergestellt. Dazu gehören - entsprechend der Struktur des deutschen Einweg-Pfandsystems - auch Flaschen anderer Hersteller. Teil der vorliegenden Ökobilanz für die Kreislaufflasche ist die Berücksichtigung sämtlicher Materialflüsse und Energieaufwendungen und den daraus entstehenden Umweltbelastungen. Im Ergebnis ist das System der Kreislaufflasche gleichwertig zu den untersuchten Mehrwegsystemen - teilweise sogar besser. Aufnahmen von Materialien in und auch Abflüsse aus dem Kreislauf wurden dabei für alle verglichenen Systeme berücksichtigt. Auch Mehrwegsysteme verfügen über Materialaufnahmen und -abgaben.
Die Deutsche Umwelthilfe vernachlässigt den Klimaschutz, wenn sie sich für die Sanktion klimaschonender Einwegsysteme ausspricht und eine pauschale Mehrwegförderung fordert, ohne deren Klimawirkung zu berücksichtigen.
Zitat Wolf Tiedemann: „Unsere Kampagne richtet sich nicht gegen Mehrweg, sondern plädiert für einen datengestützten und objektiven ökologischen Ansatz. Statt über Sanktionen einzelner ökologischer Getränkeverpackungssysteme zu diskutieren, brauchen wir eine Debatte darüber, was eine Getränkeflasche wirklich zu einer klimaschonenden Verpackung macht und wie die ökologische Transformation des Getränkemarktes systemoffen gelingen kann. Das Ergebnis unserer Studie ist, dass Umwelt- und Klimaschutz sowohl mit guten Mehrwegsystemen als auch mit guten Einwegsystemen möglich ist.“
Die von der Deutschen Umwelthilfe aufgestellte Behauptung, dass Mehrwegsysteme einem hochwertigen ökologischen Recycling-Kreislauf wie der Kreislaufflasche pauschal überlegen sei, ist nicht erwiesen.
Lidl fordert zu einem sachlichen Dialog auf, um auf wissenschaftlicher Basis zusammen an dem gemeinsamen Ziel eines klimaschonenden Getränkemarktes zu arbeiten.
Über Lidl in Deutschland:
Das Handelsunternehmen Lidl gehört als Teil der Schwarz Gruppe mit Sitz in Neckarsulm zu den führenden Unternehmen im Lebensmitteleinzelhandel in Deutschland und Europa. Aktuell betreibt Lidl rund 12.000 Filialen in derzeit 31 Ländern weltweit. In Deutschland sorgen rund 93.000 Mitarbeiter in rund 3.200 Filialen täglich für die Zufriedenheit der Kunden. Dynamik in der täglichen Umsetzung, Leistungsstärke im Ergebnis und Fairness im Umgang miteinander kennzeichnen das Arbeiten bei Lidl. Seit 2008 bietet der Lidl-Onlineshop Non-Food-Produkte von Lidl-Eigenmarken und Marken aus verschiedenen Kategorien und Preissegmenten, Weine und Spirituosen sowie Reisen und weitere Services an. Als Discounter legt Lidl Wert auf ein optimales Preis-Leistungsverhältnis für seine Kunden. Einfachheit und Prozessorientierung bestimmen das tägliche Handeln. Dabei übernimmt Lidl Verantwortung für Gesellschaft und Umwelt und fokussiert sich im Bereich Nachhaltigkeit auf sechs Fokusthemen: Klima schützen, Biodiversität achten, Ressourcen schonen, fair handeln, Gesundheit fördern und Dialog führen. Lidl in Deutschland hat im Geschäftsjahr 2021 einen Umsatz in Höhe von 24,5 Mrd. Euro erzielt.
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